Die Geburt der Naturwissenschaften in der Renaissance

Die Toskana-Fahrt fand sechs mal im Zeitraum von 2002 bis 2012 statt. Die Geschichte und Geburt der Natur-wissenschaften in Norditalien war das Motto der Fahrten. Neben dem Geburtsort von Da Vinci und den Fallgesetzen von Galilei in Pisa fanden vielfältige biologische, chemische und physikalische Bezüge ihren Platz auf der Reise. Jeder Tag wurde von einer Schülergruppe gestaltet; sie waren dann auch die Reiseleiter.  Die erste Fahrt wurde von Herrn Hillers und Herrn Stenten-Langenbach geleitet. Anschließend konzipierten die Naturwissenschaftler eine MINT-orientierte Fahrt:

 

Folgende Kollegen waren beteiligt:

 

Klinger (Herr und Frau), Weymann, Reinke, Wilkens, Ridder, Bradtke

 

Es handelte sich um eine Fahrt, die immer stärker von Schülern akzeptiert und angewählt wurde, dabei kamen im Doppeljahrgang 70 Schüler mit auf die Reise. Busunternehmen war im Regelfall die Firma Wessels- Touren  in Geeste. 

 

Bei Unterkunft und Konzeptplanung war die Firma Albatours behilflich.

 

Hier ein typischer Plan der Reise:

 

 

Toskana und Cingueterre

 

 

 

Termin:         Samstag 2.10. –   

                     Samstag  09.10.

Leiter:                      

Gruppe A:      E.Klinger, J. Klinger

Gruppe B:      R.Wilkens

Kosten:                     350,-Euro

 

Teilnehmerzahl:  71 (zwei Gruppen)

 

Lido de Camaiore ist ein kleiner Ort am Mittelmeer in der Nähe von Viareggio ( Ligurische Küste). Von dort werden wir Ausflüge in die Umgebung der Toskana unternehmen. Unsere Unterkünfte (Dei Geranei) ist ein kleines Hotel mit Halbpension, das von einer kanadisch-italienischen Familie geleitet wird.

 

 

Samstag 2.10.                               Treffen 19.30 Uhr  Abfahrt Meppen/Marianum 20.00 Uhr

 

Sonntag 3.10.                               Ankunft in Lido de Camaiore am Nachmittag

                                                      erste Erkundungen am Ort

 

Montag  4.10                                Fahrt durch die Toskana-Landschaft zum Geburtsort von

                                                      Leonardo da Vinci nach Vinci.

                                                      Mittagspause in Vinci

                                                      Weiterfahrt nach Pisa

                                                                        u.a. Besuch des schiefen Turms von Pisa, Domplatz

Dienstag 5.10.                                            Halbtagesfahrt zu den Marmorbrüchen von Carrara

                                                              (evt. Wanderung).   Fahrt zum Urwald nach Torre del Lago                                                                                (naturkundliche Untersuchungen am Meer und im Wald

                                                                         Alternative (je nach Wetterlage):

 

z.B.: Fahrt nach Lucca ; Stadt, die mit ihrem  Festungsring einmalig in der Toskana ist.

Mittwoch  6.10.                            Florenz

    Stadterkundungen, Besichtigungen in Gruppen

     (z.B. Wissenschaftsmuseum; medizin. Ausstellungen,

       Boboli-Gärten, Uffizien u. a.)

Donnerstag 7.10.

                                                                      Exkursion zur  Cinqueterre mit der Bahn ab Viareggio

                                                                       (Alternative:   apuanische Alpen, Torre de Lago etc.)

                                                       

Freitag 08.10.                                Morgens Abfahrt Lido de Camaiore

                                                     

Samstag 09.10.                               Ankunft in Meppen

 

                                                      

Ausführlicher Bericht einer Fahrt:

Studienfahrt Toskana- gelungener Einbezug der Seminarfächer

Den Auftrag zur Erkundung von Flora und Fauna der Toskana, nahmen vier Teilnehmer vielleicht etwas zu wörtlich. Aber sie bewiesen dann durchaus italienische Haltung (fare „bella figura“) beim Herausziehen von rund 50 Seeigelstacheln (ohne Narkose).

Die Beteiligung der anderen Schüler reichte von Kurzvorträgen über die Waffentechnik Leonardos und den Aufbau eines Freskos  bis hin  zur – auch praktisch erfolgreichen - Vermittlung kulinarischer Genüsse. Zum ersten Mal fand eine Kopplung mit der Projektarbeit zweier Seminarfächer statt, was eine deutliche Bereicherung und Aufwertung der Fahrt darstellte.

Ziel der drei Begleitlehrer Herr und Frau Klinger und Frau Wilkens war die Wiederbelebung der klassischen, Bildungsreise des 18. Jahrhunderts. Wer damals in Europa etwas auf sich hielt, erkundete die Toskana, wo auf engstem Raum alle Bereiche menschlichen Wissens von Kunst bis Politik vertreten war. Landschaft und Tradition sind verdientermaßen weltberühmt und ihre Geschichte lässt sich bis zu den Etruskern zurückverfolgen. Hier experimentierten die Renaissance-Architekten mit neuen Stilmerkmalen, vermittelte der Pisaner Mathematiker Fibonacci  die arabischen Zahlen und erkannte der Florentiner Amerigo Vespucci als erster, dass Kolumbus einen neuen Kontinent entdeckt hatte. 

Bei meist strahlendem Sonnenschein gab es auf der Studienfahrt also viel zu sehen- vor allem im sanften Bergland zu beiden Seiten des Arno. Diesem  Fluss rückten zwei Mitglieder der  Öko-Gruppe mit einem Analysekoffer zu Leibe, wobei ihnen ein Schicksal wie das der Gerber und Fleischer drohte, die im Mittelalter mit Gewalt von der Ponte Vecchio vertrieben wurden.  Mit Wagemut, Geschick und Einsatz eines Seiles ( sowie einer zerissenen Hose) gelangten sie, allen Verfolgern zum Trotz, an ihre vermutlich gehaltvollen Wasserproben.

Abenteuerlich gestaltete sich auch die Fahrt nach Carrara, weltbekannt für seinen weißen Marmor. Fahrer Matthias Wessels wagte der Gruppe zuliebe mit seinem fast 14 Meter langen Bus eine Fahrt über staubbedeckte Serpentinenstraßen und durch enge Tunnel des Marmorgebirges. Die schwer zugänglichen, rund 300 Steinbrüche stammen noch aus der Römerzeit und machen Carrara zum ältesten Industriestandort der Welt. Mario Giuntoni, ein ehemaliger Verkehrpolizist, demonstrierte, wie aus Marmor Platten, Statuen und Verzierungen entstehen und zeigte sich erschüttert, dass der Dichter Dante deutschen Schülern weitgehend unbekannt ist. Diese Bildungslücke konnte dann in Florenz endgültig geschlossen werden

Das  kleine Familienhotel der Familie Crudeli bot der Gruppe eine gemütliche Unterkunft  in Lido di Camaiore. Der Badeort liegt  an der 30 Kilometer langen, malerischen Versiliaküste , die auch toskanische Rivera genannt wird. So kam der Spaß auf der Fahrt und das tägliche „passeggiata“ (traditioneller italienischer Abendbummel) auch dank der Großzügigkeit des Hoteliers Maurizio nicht zu kurz.

Highlight der Fahrt war sicher die Wanderung an der „Cinqueterre“.  Zu den  fünf, mit dem Auto nicht  erreichbaren Dörfern der ligurischen Felsküste führte uns die naturkundlich sehr gebildete, nette Reiseleiterin Simonetta Biagi, die der einsatzfreudigen Projektgruppe “Botanik des Mittelmeeres“ auch noch Hilfe nach der Fahrt versprach.

Weitere Ziele waren:

 

-          Pisa mit seinem weltberühmten schiefen Turm und das an etruskischen Schätzen reiche Hinterland

 

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